Veranstaltungshinweis

 

 

 

KZ Auschwitz befreit

.

27.01.1945

 


Gedenkstunde für die Opfer
des Nationalsozialismus

27.01.2010

 


ERINNERN

Eine Brücke in die Zukunft


 

Mittwoch 18.00 Uhr

Antoniter-Citykirche

Schildergasse 57
50667 Köln
 

 

19.30 Mahngang

zur Jawne (ehemaliges jüdisches Gymnasium)

St. Apernstr.  

 

Es wirken mit:

Schülerinnen und Schüler des Apostelngymnasiums

Der Chor VIP-Voices In Peace

Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin

Marion Mainka, Schauspielerin; Bastian Sierich, Schauspieler

Projektgruppe Gedenktag

Kinder als Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, gedenken wir aller Verfolgten und Ermordeten der Nazi-Dikta­tur, ihrer Leiden, Qualen und Erniedrigungen.

Am 27. Januar 2010 stellen wir die schwäch­sten und hilflosesten der Opfer, die Kinder, in den Mittelpunkt unseres Gedenkens, indem wir Schicksale Kölner Kinder vorstellen.

Hitler wollte für seine Kriegsziele eine Jugend „flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl". Kinder, die diesem Bild nicht entsprachen oder nicht zum „deutschen Volk" gehören sollten, wurden ausgegrenzt, von den Schulen verwiesen, aus ihren Familien gerissen, in Heime gesteckt, sterilisiert, in Konzentrations­lager verschleppt und umgebracht.

Sofort nach der Machtübernahme der Nazis erlebten die Kinder der aus politischen, welt­anschaulichen oder religiösen Gründen Ver­folgten ohnmächtig die Verhaftungen und Miss­handlungen ihrer Väter und Mütter und landeten oft in Heimerziehung. Viele Kinder mussten die Hinrichtung von Vater oder Mutter und die damit für sie selbst verbundene Stigmatisierung ver­kraften.

Nach der Herrenmenschenideologie des Na­tionalsozialismus sollten alle, die dem Bild von der „deutschen Volksgemeinschaft" nicht ent­sprachen, gar nicht erst geboren werden. Dafür wurde schon 1933 das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" erlassen, das Grund­lage für Zwangssterilisierungen war. Behinder­te, „Asoziale" und „Kriminelle" sollten gehindert werden, Kinder zu bekommen. Sogar Kinder wurden sterilisiert, auch in Köln. Kamen behin­derte Kinder zur Welt, wurden sie ab 1939 direkt nach der Geburt „erfasst". Viele wurden in extra dafür eingerichteten „Kinderfachabteilungen" im Rahmen der „Euthanasie" umgebracht. Etwa hundert Kölner Kinder wurden nach Hadamar in Hessen, nach Waldniel bei Mönchengladbach oder bis nach Wien transportiert und dort ermor­det. Auf dem Gräberfeld der Kölner Euthanasie-Opfer auf dem Westfriedhof ist lediglich ein Kind beigesetzt, die übrigen sind irgendwo verscharrt.

Von Anfang an waren in Köln tausende jüdische Kinder durch die Rassenpolitik der Nazis be­troffen: Schon 1933 wurden sie nicht mehr in öffentliche Schulen aufgenommen, sondern konnten nur noch auf jüdische Schulen gehen. Ihre Eltern verloren ihre Existenz durch Diskri­minierung, Berufsverbote, Boykott und Enteig­nung. Einigen Kindern konnten die Eltern das Leben retten, indem sie diese allein ins Ausland schickten, während sie selbst in Deutschland bleiben mussten und später in der Regel de­portiert wurden. Die Kinder sahen ihre Eltern meist nie wieder. 1100 Kinder, die namentlich bekannt sind, wurden von Köln-Deutz aus in Ghettos und Vernichtungslager deportiert und dort ermordet.

Auch die Kinder der Sinti und Roma wurden seit Beginn der NS-Herrschaft verfolgt. Ab 1935 mussten in Köln alle nicht sesshaften Roma und Sinti in einem Lager in Bickendorf leben. Viele von ihnen, auch Kinder, wurden sterilisiert. Ab 1939 durften sie keine öffentlichen Schulen mehr besuchen. Im Mai 1940 wurden 1000 Sinti und Roma mit ihren Kindern in das besetzte Po­len deportiert. Die meisten überlebten die De­portation nicht. 1942 wurden die letzten in Köln verbliebenen Familien in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau transportiert und dort er­mordet.

Zehntausende Kinder von Zwangsarbeitern, vor allem aus Polen und der ehemaligen So­wjetunion, wurden mit ihrer Familie nach Deutschland verschleppt, zahlreiche auch nach Köln. Viele Kinder starben schon auf den lan­gen Transporten in Viehwaggons. Während die Eltern Zwangsarbeit leisten mussten, waren ihre Kinder sich selbst überlassen, durften nicht zur Schule, litten Hunger und wurden schnell krank. Viele starben an Infektionen und bei Bombenangriffen. Denen, die Deportation und Krieg überlebten, waren Kindheit und Jugend, oft auch die Gesundheit für ihr weiteres Leben zerstört.

Entsprechend dem Schwur von Buchenwald - „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!"- sind wir alle aufgefordert, einen persönlichen Beitrag zu leisten, dass die UN-Kinderrechtskonvention weltweit durch­gesetzt und eingehalten wird, damit Kindern in Zukunft solche Schicksale erspart blei­ben.

 

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln; Bündnis 90/Die Grünen; Bundesverband Information und Beratungfür NS-Verfolgte; CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln; Centrum Schwule Geschichte; Der halbe Stern e.V.; DGB Region Köln/Bonn; DFG-VK; Die Linke Köln; Die Linke-Fraktion im Rat der Stadt Köln; DKP Köln; Evangelische Gemeinde Köln; FDP Kreisverband Köln; Friedensbildungswerk Köln e.V.; Friedensforum Köln; Geschichtswerkstatt Kalk; Jugendclub Courage Köln e.V.; Kölner Appell gegen Rassismus e.V.; Kölner Frauengeschichtsverein; Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit; LAG Lesben in NRW; LSVD, Lesben- und Schwulenverband; Melanchthon-Akademie; NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln; Pax Christi Köln; Rom e.V.; SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln; Synagogen-Gemeinde Köln; ver.di AK Antifaschismus/Antidiskriminierung Köln; ver.di AK Lesben und Schwule; ver.di Bezirk Köln; Verein EL-DE-Haus e.V.; Verein gegen Vergessen - für Demokratie, Regionalgruppe Mittelrhein; Vereinigung der Verfolgten des Naziregime/Bund der Antifaschisten Köln; Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück

ViSdP: Malle Bensch Humbach, Verein EL-DE-Haus; Mathias Bonhoeffer, Ev. Gemeinde Köln

 

 

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