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Bachmann, Claus Henning
Freiheitsberaubung - Eine Vatersuche: Die Spur führt nach
Auschwitz
Verlag: Asanger, R 2008
ISBN: 978-3-89334-497-0
200 S., 25,50 Eur
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Unaufgeklärt über sein „halbes“
Jüdischsein trifft den Knaben Claus Henning Bachmann, geb. 1928,
nicht nur die sich verschärfende Rassengesetzgebung der Nazis,
sondern mehr noch das großbürgerliche Fassaden-Theater seiner
Eltern. Der Schutz seines jüdischen Vaters durch die „Mischehe" –
durch seine „arische“ Ehefrau – wird durch die Scheidung
aufgekündigt. Er sieht seinen Vater, wie er gleich einem Stück Vieh,
aber immer noch ein Herr, von den Nazis nach Auschwitz transportiert
wird. Der Knabe, zehn Jahre alt, wird zum Verstoßenen. Ein Leben
unter Zwang beginnt – eine lebenslange Vatersuche.
Claus Henning Bachmann erlebt den "Vaterhunger" (James Herzog) in
seiner schlimmsten Gestalt. Nach der politischen Befreiung, bricht
die Krankheit aus, eine lebenslange „Freiheitsberaubung", gegen die
er sich mit Unterstützung namhafter Psychoanalytiker zur Wehr setzt.
Für ihn ist sein Buch eine "Liebesgeschichte" – eine
"Liebeserklärung an das vom Tod überschattete Leben". Objekt der
Liebeserklärung ist sein Vater.
"Claus Henning Bachmann nennt
seinen Text eine psychoanalytische Erzählung, denn er hat
Psychotherapie als Möglichkeit zu leben erfahren ... Mit
sozialwissenschaftlich-historischer Begrifflichkeit wird man die
autobiographische Aufzeichnung als dichte Beschreibung der Folgen
einer durch den Nationalsozialismus traumatisierten Entwicklung
bezeichnen, oder aber ganz einfach als brillante Selbstanalyse eines
Intellektuellen" (aus dem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Benz,
Zentrum für Antisemitismus-forschung, Berlin).
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