Literatur (Detailanzeige)

 

 

 

Doerry, Martin  (2002; 4.Aufl.)

'Mein verwundetes Herz'. Das Leben der Lilli Jahn 1900 - 1944

Verlag: DVA, 352 Seiten mit 30 Abb.,
ISBN: 3-421-05634-X

zurück

Inhalt     Inhaltsverzeichnis

In einzigartiger Vollständigkeit sind über 500 Briefe erhalten, die das dramatische Schicksal einer deutsch-jüdischen Familie erzählen. Die Familie Jahn zerbricht äußerlich an den Wirren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, innerlich halten die fünf Kinder und ihre Mutter Lilli um so fester zusammen, bis Lilli Jahn in Auschwitz stirbt. Der Briefwechsel zwischen der Mutter und den Kindern ist ein einmaliges Zeugnis der Menschlichkeit.

Das Leben der Ärztin Lilli Jahn ist beispielhaft für die deutsch-jüdische Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dem jüdischen bildungsbürgerlichen Milieu in Köln entstammend, entschließt sich Lilli Schlüchterer, gegen Widerstände den protestantischen Arzt Ernst Jahn zu heiraten.

Die große Familie mit fünf Kindern lebt in Frieden in Immenhausen bei Kassel, bis die politischen Auswirkungen der nationalsozialistischen Politik auch das Leben der Jahns grundlegend verändern.

Der Riß zwischen Deutschen und Juden geht mitten durch die Familie, Ernst Jahn läßt sich von Lilli scheiden und liefert sie schutzlos der nationalsozialistischen Verfolgung aus.

1943 wird Lilli Jahn in ein Arbeitserziehungslager gebracht und beginnt eine lange, intensive Korrespondenz mit ihren nun auf sich selbst gestellten Kindern.

Die Überlieferung der Briefe grenzt an ein Wunder: Es gelang Lilli Jahn, sie vor der Deportation nach Auschwitz einer Aufseherin anzuvertrauen, die sie dann den Kindern übergab.

1998, als der Sohn von Lilli, Gerhard Jahn, Bundesjustizminister im Kabinett Willy Brandts, starb, fand die Familie den kompletten Briefwechsel in seinem Nachlaß.

 Der Enkel Martin Doerry hat eine Auswahl getroffen und die Briefe mit zeitgeschichtlichen Hintergrundinformationen zu einem großen Lebensporträt zusammengestellt.

top     Inhaltsverzeichnis

Einleitung 9

Eine jüdische Familie in Köln

»Ein Zeichen unseres Übermuts«
Lillis Elternhaus, Kindheit und Jugend    19

»Was soll aus uns werden, Amadé?«
Liebesglück und Liebeskummer    27

»Versteh' doch, wer ich bin!« 
Ärztin, Ehefrau und Mutter zugleich?    40

»Und sind die Wasser auch noch so tief!« 
Die Eltern wollen Lillis Ehe mit Ernst verhindern    56

»Eine geradezu fieberhafte Ungeduld« 
Hochzeit mit dem Segen des Rabbiners     68

Jahre der Verfolgung in Immenhausen

»Deine rührende Sorge um mich«
Die junge Familie     76

»Wir haben Erschütterndes erlebt«
Die Nationalsozialisten übernehmen die Macht     83

»Das uns auferlegte Schicksal«
Lilli und ihre Familie werden isoliert     91

»Die jüdische Großmutter«
Eine Hommage an Ullis Cousine Olga     109

»Die Liebe höret nimmer auf«
Die Ehe von Lilli und Ernst zerbricht      120

»Grenzenlos einsam und verlassen«
Unter einem Dach und doch getrennt      141

Die Verbannung nach Kassel

»Der Abschied ist doch bitter schwer«
Lilli wird mit ihren Kindern aus Immenhausen vertrieben     151

»In einem neuen Hexenkessel«
Die Verhaftung durch die Gestapo     156

Im Arbeitserziehungslager Breitenau

»Etwas Brot, ein bißchen Salz«
Hunger und Kälte in der »Anstalt«    162

»Um so stärker wird die Sehnsucht«
Lillis heimliche Briefe an die Kinder     178

»Hänschen hat Angst«
Der Luftkrieg rückt näher     204

»Ein Lauf fürs Leben«
Der Bombenangriff vom 22. Oktober 1943     212

»Muttilein, oft ist es schwer«
Die Kinder-Familie gründet einen eigenen Haushalt    226

»Ihr müßt sehr vorsichtig sein!«
Lilli will ein geheimes Treffen arrangieren      240

»Ein Sackkleid aus grobem Stoff und Holzpantinen«
Der Besuch bei der Mutter im Arbeitserziehungslager    255

»Daß Du nicht so arg viel weinst«
Die Jahreswende 1943/44    275

»Wärest Du erst wieder bei uns«
Die Kinder warten auf Nachricht von Lilli    285

»Helft, daß ich bald erlöst werde!«
Hat Ernst das Gesuch an die Gestapo geschrieben?     308

Der Tod in Auschwitz

»Ich werde weiter tapfer sein«
Die Deportation in den Osten     323

»Meine Gedanken sind bei Euch«
Die letzten Monate im Konzentrationslager   329

Epilog    335

Anhang
Zeittafel Lilli Jahn    339
Danksagung   341

 

top

 

 

frame: www.der-halbe-stern.de