Der Name der jüdischen Familie
Friedländer, deren Schicksal die Autorin 1980 in ihrem ersten Buch
beschrieb, wurde zum Pseudonym, das eine Berliner
Germanistikprofessorin seitdem für ihr belletristisches Werk nutzt.
In ihrem vierten Buch bleibt sie dem
jüdischem Thema treu. Wer im Dritten Reich nach den „Nürnberger
Rassegesetzen" als Jude in einer sogenannten Mischehe lebte, dem
drohte bei einer Scheidung tödliche Gefahr.
Der Schriftsteller Simon, selbst aus
einer solchen Verbindung stammend, bekommt Anfang der neunziger
Jahre von einer Jugendfreundin aus Israel den Auftrag, nach einem
jungen zu forschen, dessen jüdische Mutter in Ravensbrück starb und
dessen arischer Vater überlebte.
Während seiner Recherchen stößt Simon
auf eine tragische Dreiecksgeschichte. Ein Mann und zwei jüdische
Frauen leben in einem Haus. Nur die Freundin überlebt den Holocaust.
Der Sohn hat keine Mutter mehr und er verliert auch seinen Vater.
Der Schriftsteller Simon sieht sich gezwungen, eine schwere Schuld
zu schildern und „er möchte die Tragik den einstigen Verhältnissen
zuschreiben, eher denen, die sie schufen, als denen, die sie zu
ertragen hatten".
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