Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Mit ihrem Erinnerungsbuch »Als
unsichtbare Mauern wuchsen« machte Ingeborg Hecht 1984 auf eine
Gruppe von Opfern des Dritten Reiches aufmerksam, die bis dahin
weithin übersehen worden war: die Kinder, deren einer Elternteil
jüdischer Abstammung war, die »Mischlinge ersten Grades«, wie es die
Nürnberger Gesetze formulierten.
In ihrem neuen Buch erzählt die
Autorin vom Leben und Überleben anderer Opfer der Nürnberger
Gesetze, davon, daß viele Menschen sich nach dem Erscheinen ihrer
Erinnerungen bei ihr gemeldet haben - aus Deutschland,
Großbritannien, den USA, Israel -, um von ähnlichem Schicksal zu
berichten. Ganz im lakonisch eindringlichen Stil ihres ersten Buches
berichtet Ingeborg Hecht von erschütternden und freudigen
Wiederbegegnungen, von neuen Verbindungen, die sich durch das
gemeinsam Erlittene ergeben, von Gesprächen und Diskussionen mit
Angehörigen der jungen Generation.
Es ist ein Buch, das ganz nah an den
Ereignissen bleibt, das deutsche Geschichte und vor allem die
»Aufarbeitung« der Ereignisse des Dritten Reiches in konkreten
Biographien von Opfern, von mutigen Einzelnen, die sich dem Terror
entgegenstellten, und von Nachgeborenen anschaulich macht. Und
hinter allen Briefen, Erlebnisberichten und eindrücklichen
Reflexionen steht die Grundidee »von der Heilsamkeit des Erinnerns«
- am stärksten symbolisiert im Schicksal der Ingeborg Hecht selbst:
Verfolgung und Krieg überlebend, nach dem Schrecken durch eine
Phobie jahrzehntelang an ihre Wohnung gefesselt, wird sie geheilt.
Durch das Schreiben des Buches, durch die vielfältigen Reaktionen,
durch Begegnungen und Gespräche kehrt sie wieder in die
Öffentlichkeit zurück.
Heinz Knobloch, bekannt geworden u.a.
durch seine Biographie über Moses Mendelssohn, schreibt in seinem
Vorwort: »Das Buch ist eine eigenartige, wohl einmalige Mischung aus
Tag und Nacht, aus Erinnerung, Erlebnis, Leserbriefen,
Lebenszeichen, Äußerungen von Schicksalsgenossen«, ein Buch, das
sich einer traurigen Vergangenheit zuwendet und zugleich voll
Hoffnung von der Gegenwart berichtet.
top
Inhaltsverzeichnis
ZUM GELEIT
SIND DIE MAUERN WIRKLICH GEFALLEN?
DIE GROSSE HAMBURGER STRASSE
DIE REISE NACH HAMBURG - ROLLING HOME
Die Buchpräsentation
Streifzüge in die Vergangenheit
»SIE WERDEN VIELE DANKBARE BRIEFE ERHALTEN...« -
Leserbriefe und was sich daraus ergab
VON DEN SCHICKSALEN DER ANDEREN Tosca Sch. -
Tochter aus einer »Mischehe« Arbeiten ohne »Ariernachweis«
In Shanghai
Die Flucht des Hermann Lange oder: »Nje nado«
BEGEGNUNGEN UND IHRE HILFREICHEN FOLGEN
»Feindliche Ausländerin«
Vom Wiederfinden
Franzi - »Hitler could not tear the roots of friendship«
Die Begegnung mit Joseph Walk
DIE REISE NACH AMSTERDAM
Der »Anne FRANK-Anerkennungspreis«
GEDANKEN ZUM ÜBERSETZEN
DIE »MAMPES«
WIE KONNTE DAS ALLES GESCHEHEN?
Gespräche mit Schülern
Die Odyssee der Ciaire Gysin
»Ich war >rassisch halb<«
Der Versuch, das Zuhören zu erleichtern
Über das Auswandern
Das große Heimweh
»Wenn ihr euch richtig benehmt, könnte ich das vergessen« -
Der Kinderalltag einer »halben Jüdin« zwischen den familiären
Fronten
WAS KÖNNEN WIR TUN?
Fragen von Schülern
VOM »RASSISCHEN ERSCHEINUNGSBILD« DES M. B.
MEINE WANDERUNGEN DURCH DIE MARK BRANDENBURG
Oranienburg-Sachsenhausen
Hirschluch
DAS THEATERSTÜCK
MIT DER VERGANGENHEIT LEBEN -
Begegnungen Die Kinder der Täter und Opfer
»Vergangenheitsbewältigung« - Erinnern, Vergessen, Versöhnen?
Die Schuldgefühle der Irene L
Der Mut der Martha Langer
BILDER EINER AUSSTELLUNG -
Justiz und Nationalsozialismus
DIE REISE NACH THERESIENSTADT
Daten
|