Schwerpunkte
der Vereinsarbeit des Kalenderjahres Ende 2008 bis Ende 2009 bestanden in der
Weiterführung des Projektes der Kooperation mit der NG-Organisation in Moskau,
„Sostradanje“, einerseits, in der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der
Berliner Tagung März 2009 andererseits.
Öffentlichkeitsarbeit
Der Großteil der auf Öffentlichkeit abzielenden
Arbeit war mit der Vorbereitung und „Bewerbung“ der Berliner Tagung „Sag bloß
nicht, daß Du jüdisch bist“ im März 2009 verbunden, eine Öffentlichkeitsarbeit,
die Oktober 2008 begann.
Wir, die Tagungsleitung, haben sowohl etliche
Personen, die uns als Betroffene der ersten, zweiten, teilweise auch der
dritten Generation bekannt sind, persönlich angeschrieben und eingeladen, aber
auch alle maßgeblichen Institutionen, die in der Gedenk- und
Erinnerungsarbeit, in Wissenschaft und Forschung mit der Thematik „NS-Zeit
/Shoa /Holocaust“ verbunden sind, mit Flyer und Einladung auf die Tagung
aufmerksam gemacht.
In diversen Internetforen und auf vielen gut
besuchten Websites (wie „HaGalil“, AHF Berlin, Fritz-Bauer-Institut) wurde auf
die Tagung ankündigend hingewiesen.
Insgesamt wurden ca. 1.500 Ex. des professionell
gestalteten Flyers gezielt versandt, ein Aufwand, der sich letztlich
„ausgezahlt“ hat (Erfolg der Berliner Tagung).
Mitgliederwerbung /
Spenden
Obgleich sich v.a. der geschäftsführende Vorstand
auch 2009 weiterhin um eine intensive Mitgliederwerbung bemüht hat, ist der
Verein erneut nur um einige fördernde Mitglieder gewachsen. Außer dem Umstand,
dass es überhaupt schwerer geworden ist, Vereinsmitglieder zu gewinnen, kommt im
Falle unseres Vereins noch dazu, dass v.a. die, denen der Verein dienen möchte,
sich besonders schwer damit tun, einer Gruppe und nun gerade einem Verein
anzugehören – sind sie oder ihre Eltern doch in der NS-Zeit von
gesellschaftlichen Organisationen ausgeschlossen, ausgegrenzt worden.
Erfreulicherweise konnten wir andererseits für die
Großveranstaltung der genannten Tagung einige Spenden und Fördergelder von
Stiftungen einwerben: Fritz-Bauer-Institut, Hans-Böckler-Stiftung,
Friedrich-Ebert-Stiftung und Stiftung Apfelbaum e.V. (Sitz Köln) waren die
maßgeblichen Unterstützenden.
Negativ überraschend war für uns, dass selbst die
begeistertsten Tagungsteilnehmenden sich nur sehr, sehr vereinzelt zu einer
Mitgliedschaft entschließen konnte – wir hatten uns durch die Tagung auch in
dieser Hinsicht einige Impulse erhofft.
Möglicherweise gelingt es eher, „Sympathisierende“
für Einzelaktionen /Projekte zu gewinnen denn für eine dauerhafte
Mitgliedschaft.
Eine Diskussion zu diesem Punkte wäre sehr
willkommen, zumal wir für die Produktion der DVD (ZeitzeugInnen-Podium der
Tagung), die nicht vom Verlag übernommen werden wird, finanzielle Unterstützung
einweben müssen.
Einzel-Veranstaltungen
·
An herausragender Stelle des zu Ende
gehenden Jahres stand natürlich die Berliner Tagung “Sag bloß nicht, daß Du
jüdisch bist“ am 6.-8.3.09, welche Tagung in jeder Hinsicht ein auch von uns so
nicht erwarteter Erfolg war.
Angefangen von der Zahl der Gäste und Teilnehmenden
(durchgehend ca. 100 Personen, in der ganz überwiegenden Anzahl Personen der
Ersten und Zweiten, aber auch der Dritten, vereinzelt Vierten Generation derer,
die die Tagung familiär-herkünftig „anging“), über die herzlich-vertraute
Atmosphäre von Beginn und als habe man sich schon gekannt, in der die
Tagungsteilnehmenden, Referierenden, Tagesgäste übereinkamen, bis hin zu den
zahlreichen Reaktionen (sehr viel Lob und eindrückliche persönliche Voten) nach
der Tagung, den Impulsen des Weitermachens, Fortbestimmens, Weitertragens
figuriert die Tagung als etwas Besonderes.
Wir möchten dieser Besonderheit auch in der z.Zt. in
Arbeit befindlichen Tagungsdokumentation Ausdruck verleihen, indem wir v.a.
die Stimmen, Beiträge der „Betroffenen“ in den Vordergrund rücken (die DVD des
ZeitzeugInnen-Gesprächs, die dem Tagungsband beigegeben werden wird, habe ich
bereits erwähnt).
Wer einen detailierten Bericht der Tagung lesen
möchte, sei auf die Ausführungen verwiesen, die sich auf der Internet-Seite „des
halben Sterns“ befinden: www.der-halbe-stern.de/ tagung09.htm.
Auf der Tagung bereits, aber auch im Nachgang wurde
vielfach der Wunsch nach einer „Wiederholung“ oder Fortsetzung der Berliner
Tagung ausgesprochen.
Es wäre zu diskutieren, wie, in welchem Umfang und
mit welchen Kräften diesem Wunsch entsprochen werden kann.
·
Wenn zwar nicht so „schwergewichtig“
wie die Berliner Tagung, so war doch auch die mehrtätige Begegnung mit der
Auschwitz-Überlebenden Blanka Pudler hier in Köln vom 23.-25.4.09 von großer
Eindrücklichkeit.
Im Rahmen des vom EVZ-Fonds geförderten Projektes
„Kanarienvogel-Begegnung mit der Zeitzeugin Blanka Pudler“ war Frau Pudler für
knapp vier Tage Gast des Vereins „Der halbe Stern“ e.V. und des Bundesverbandes
Beratung und Info für NS-Verfolgte.
Die Schwerpunkte des Besuches waren die folgenden:
o
Am Do, den 23.4. 09, war Frau Pudler
zu Gast im Erzählcafé des Bundesverbandes, das zu dieser Gelegenheit nicht nur
die „ständigen Gäste“, sondern auch eine Schulklasse Religion einer Realschule
eingeladen hatte.
o
Die besondere Fähigkeit von Frau
Pudler, auf junge Menschen und ihre Anfragen, auch Unsicherheiten (was darf ich
fragen, was ist „angemessen“?) zuzugehen, zeigte sich dann ganz besonders am
folgenden Freitag anlässlich des Besuches im Heinrich-Mann-Gymnasium in
Köln-Chorweiler.
Wie gebannt und mucksmäuschenstill folgten etwa 160
Schülerinnen und Schüler verschiedener nationaler, ethnischer und sozialer
Herkunft etwa 2 Stunden der fesselnden wie anrührenden Erzählung von Blanka
Pudler; hernach entspann sich ein sehr spannendes, auch in Tiefen führendes
Wechselspiel von SchülerInnen-Fragen und sehr engagierten Antworten der älteren
Dame.
Viele Schülerinnen und Schüler bedankten sich
hernach mit einer eigens mitgebrachten roten Rose bei Frau Pudler, die alle in
den Arm nahm und die persönlichen Worte entgegennahm.
Ihre Erzählungen trafen besonders bei den
SchülerInnen auf eine besondere Resonanz, die selbst aus Familien mit
traumatisierenden Erfahrungen stammen: Ruanda, Länder der ehemaligen UDSSR usf.
Im Nachgang dieser Begegnung formulierte der
Schulleiter Herr Mohr ausdrücklich den Wunsch nach einem erneuten Besuch und
einem Wiedersehen, um auch weiteren SchülerInnen Gelegenheit zu geben, Frau
Pudler kennenzulernen.
o
Leider war der dritte Teil des
Besuch-Programms, die Film-Vorführung „Kanarienvogel“ am Samstagabend in der
Dom-Residenz mit ca. 25-30 Personen eher schlecht besucht –trotz einer
umsichtigen und auch intensiven Werbung und Information an potentiell
Interessierte, die Verein und Bundesverband geleistet hatten.
Erstaunlich und bewundernswert, wie Frau Pudler
diesen dreitätigen „Marathon“ physisch und psychisch bewältigt und mit welcher
Ausdauer sie auch noch die Fragen am Samstag-Abend beantwortet hat.
Bewegend und nachgehend auch ihre Schilderungen über
das Wiedererstarken faschistischer Kräfte gerade in Ungarn und Budapest, die
erneute Angst und Re-Traumatisierung für sie und alle anderen Verfolgten und
Überlebenden (die Verfolgtengruppe der Roma eingeschlossen, wie sie betonte),
die damit verbunden sind.
Bleibt als Nachwirkung des Besuches insgesamt noch
anzufügen:
Aufgrund der guten Berichterstattung in den
maßgeblichen Kölner Zeitungen (vgl. Website des DHS, Art. in KR und KSTA) wurde
der Verein „der halbe Stern“ e.V. im Sommer 09 von einer weiteren Schule auf
den Besuch angesprochen mit der nachdrücklichen Bitte, Frau Pudler dorthin
(Norbert-Gymnasium in Knechtsteden) einzuladen.
Voraussichtlich wird es zu einem zweiten Besuch von
Blanka Pudler hier in Köln im März 2010 kommen, der Bundesverband für
NS-Verfolgte hat die Vorbereitungen schon weit vorwärtsgetrieben
(Finanzierung, Anfrage an weitere Schulen). Zu unserer Verwunderung allerdings,
ohne uns zu informieren und in die Planung einzubeziehen. Die Irritationen, die
dieser Alleingang – von dem wir erst kürzlich und nur zufällig erfuhren –
ausgelöst hat, sind noch nicht ausgeräumt.
·
Als dritte Einzelveranstaltung sei auf
die eintägige Veranstaltung und Fachtagung zur Thematik der transgenerationellen
Trauma-Weitergabe und der „Zweiten Generation“, die am 22.10.09 als
Kooperationstagung zwischen dem Bundesverband und unserem Verein hier in Köln
stattfand, eingegangen.
Die Thematik, die ja auch zu den wichtigsten
Aufgabenstellungen des DHS gehört, wurde in einigen Vorgesprächen v.a. mit Herrn
Teupen, Geschäftsführer des Bundesverbandes, nach einigen uns gemeinsam
wichtigen Hinsichten entfaltet.
Der Fachtagung ging eine kleinere Gesprächs- und
Reflexions-Runde mit Gert Levy, Traumatherapeut und selbst Vertreter der
„Zweiten Generation“, voraus, in der wir uns sehr behutsam und ohne einen
Effekt, eine politische Abzweckung oder einen Forderungskatalog zu
intendieren, der Komplexität des Themas angenähert haben.
Mehr stand und steht auch jetzt noch der Versuch
einer „Phänomenologie“ im Vordergrund: was gehört (oder vorsichtiger formuliert:
was könnte gehören) zum traumatologischen „Profil“ der 2. Generation, wobei wir
versuchten und versuchen, alle Verfolgtengruppen in den Blick zu nehmen (jüdisch
und teiljüdisch herkünftig, Roma und Sinti, politisch Verfolgte,
ZwangsarbeiterInnen).
Erfreulicherweise konnte als Referent für die
Fachtagung ein prominenter Vertreter der Roma und Sinti, Silvio Peritore, Leiter
des Heidelberger Dokumentationszentrums Sinti & Roma, gewonnen werden, selbst
Vertreter der „Zweiten Generation“; unter den Teilnehmerinnen war auch eine
Vertreterin der Lagergemeinschaft Ravensbrück, deren Mutter aus politischen
Gründen verfolgt und ins KZ verschleppt worden war.
Auch diese Tagung soll in ihren Beiträgen der
Referenten und der Diskussionen dokumentiert werden.
Eine Fortsetzung und Vertiefung der Thematik ist
gewiss wünschenswert, ja notwendig, ggf. mit weiteren Vertretern und
Vertreterinnen (der „Zweite Generation“) der Verfolgtengruppen und mit einer
größeren Öffnung des Adressatenkreises (die bisherigen Treffen waren alle intern
und nur an wenige Fachleute gerichtet), allerdings ist z.Zt. noch nicht geklärt,
wie die weitere Zusammenarbeit mit dem Bundeverband Info & Beratung für
NS-Verfolgte sich gestalten wird [eine Vagheit, die nicht vom DHS zu
verantworten ist].
Projekte,
Einrichtungen
Das Nov 07 eröffnete Erzählcafé des Vereins besteht
weiterhin und findet regelmäßig jeden 2. und 4. Do Nachmittag in Köln-Chorweiler
stattfindet (Zielgruppe sind ältere Personen russischer Sprache und jüdischer
Herkunft mit dem Lebensmittelpunkt im Kölner Norden).
Die Besucherzahl pendelt zwischen 15-20 Personen,
inzwischen gibt es einen „harten Kern“ von ca. 10-12 Stammbesuchenden. Da der
Verein ja seit einiger Zeit auch PraktikantInnen annimmt und ausbildet
(Studierende der Psychologie /Sozialpädagogik, Sozialarbeit mit
russischsprachlicher Kompetenz; z.Zt. läuft das dritte Praktikum, Bella
Liebermann wird sich gleich mit ihrer Arbeit vorstellen), ist es möglich,
einzelne Gäste des Cafés intensiver zu begleiten und zu betreuen, sei es in Form
von Hausbesuchen, sei es als unterstützende Beratung gegenüber Ämtern. Diese
Einzelbetreuung erweist sich als eine gute und sinnvolle Ergänzung des Cafés,
da so Beziehungen vertieft, Vertrauen geschaffen und auch die Außenwirkung des
Vereins, verlässliche und vertrauenswürdige Arbeit zu leisten, positiv
verstärkt wird.
Produktiv gestaltet sich weiterhin die
Zusammenarbeit mit dem freischaffenden Kameramann Jürgen Boley, der auf
biographisches Arbeiten (Erinnerungsarbeit im familiären Kontext)
spezialisiert ist und dem Verein in dieser Kompetenz zuarbeitet. So hat er ja
die beiden Gesprächsrunden (Erste und Zweite Generation) der Berliner Tagung
aufgezeichnet und wird auch zukünftig an der Erstellung filmischer Porträts
(einer oder mehrerer Personen) wesentlich mitwirken: begonnen haben wir im
letzten Jahr mit einem gefilmten biographischen Interview einer unserer Gäste
des Erzählcafés, einer 91jährige alten Dame aus Russland und ihrer Tochter, die
auch anhand ihrer zahlreichen Photos ihr Leben erzählen.
Fortsetzen werden wir diese Erinnerungsarbeit mit
Zeitzeugen und Zeitzeuginnen jüdischer Herkunft (zugewandert aus der ehemaligen
UDSSR) in den nächsten Monaten im Rahmen des Praktikums, das Frau Liebermann
derzeit absolviert (Zusammenarbeit mit der FH Erfurt, Fakultät Sozialwesen).
Zum Schluss möchte ich noch das nun zu Ende gehende
Projekt der Kooperation unseres Vereins mit „Sostradanje“ in Moskau in den Blick
rücken, eine Organisation, die zur NGO „Memorial“ gehört und die sich seit
vielen Jahren um pflegebedürftige, traumatisierte Shoa- und GULAG-Opfer in
Moskau und Umgebung kümmert.
Das gut zweijährige Projekt verfolgt v.a. zwei
Ziele:
─
Es dient dem Wissenstransfer zumal
psychosozialer Techniken in der Begleitung von demenziell veränderter alter
Menschen und ihrer Angehörigen, besonders unter dem Gesichtspunkt, es mit
traumatisierten Personen und Familien zu tun zu haben.
─
Zweitens stehen Gefährdungen des
Burn-Out und der sekundären Traumatisierung der Pflege- und anderen Fachkräfte
im Mittelpunkt, anders gesagt, es geht um die Vermittlung von theoretischen und
praktischen Strategien des Anti-Burn-Out / es geht um „care for caregivers“.
Insgesamt hat sich auf die Projektarbeit erschwerend
ausgewirkt, dass durch die Repressionen des Putinschen „Systems“ permanent die
politisch-bürokratischen und auch legislativen Parameter und Rahmenbedingungen
sich veränderten, verschärften, sodass wir zu immer neuen Anpassungen genötigt
wurden. So war nötig, sehr „beweglich“ auf Veränderungen zu reagieren und auch
dann, wenn zuletzt und schon länger geknüpfte Kontakte wieder verloren gehen
bzw. Verabredungen und Pläne sich als unrealisierbar erweitern, die
Projektzwecke im Blick zu behalten und schnell auf Alternativen „umzuschalten“.
Unter diesen Prämissen haben wir dann auch die
vorletzte und letzte Reise des Projektes im Nov. 08 und im Mai 09 durchgeführt.
Vier Mitglieder der deutschen Teamseite führten eine
knapp einwöchige FB-Woche in zwei Kliniken (einer Reha-Klinik und einer
Psychiatrie) mit einigen Fachkräften (einige in Leitungsfunktion) aus den Teams
der beiden genannten Einrichtungen und mit Mitgliedern von „Sostradanje“ durch.
Neu war der Kontakt zu einer Angehörigen-Gruppe, die
sich regelmäßig zu Aussprache und zu Vorträgen (themenbezogen) in der Klinik
Nr. 10 (Psychiatrie und Geriatrie)trifft, dort auch Beratung für ihre Arbeit als
(partiell) pflegende Angehörige von demenziell erkrankten Familienmitgliedern
erhält. Im Zuge des Treffens mit dieser Gruppe wurde auch die Option des Aufbaus
einer Tagesstätte in Moskau für demenzielle Patienten durchgesprochen.
Die schon erwähnten schwankenden Rahmenbedingungen
erlaubten es aber leider nicht, in den Monaten nach der Novemberreise an deren
Ansätze und Perspektiven einfachhin anzuknüpfen; so zerschlug sich leider die
Option, in der Psychiatrie oder in Zusammenarbeit mit ihr eine Tagesstätte
aufzubauen.
Andererseits hat sich der Kontakt mit der Leitung
und mit Fachkräften der Klinik Nr. 10 hilfreich auf die Arbeit von „Sostradanje“
ausgewirkt (regelmäßige Konsultationen sind nun z.B. möglich geworden).
Das Vorhaben, eine Tagesstätte in Zusammenarbeit mit
einer Psychiatrie aufzubauen, haben wir dann im Zuge der letzten Reise im Mai 09
in Lotoschino, einer Kleinstadt in der Nähe von Moskau, mit der dortigen
stellvertretenden Bürgermeisterin und „Sozialdezernentin“ ventiliert und
konkretisiert.
Zudem führten wir ein mehrtätiges Seminar mit
Fachkräften der Altenarbeit in einer Fachschule / Berufsschule in Moskau durch,
das aufgrund der Pluralität unserer angebotenen Methoden, aber auch der Novität
der Inhalte (Demenz, Trauma und Demenz, Möglichkeiten der psychosozialen
„Techniken“) auf große Resonanz und den deutlichen Willen nach Fortsetzung
solcher FB stieß.
Wir hoffen, Wege und Gelder (das Projekt kann
zufolge der Finanzkrise nicht mehr von der Stiftung EVZ fortgesetzt oder anders
neu aufgenommen werden) erschließen zu können, um sowohl solche FB zu
kontinuieren als auch eine Tagesstätte aufzubauen.
Näheres zum Stand der Verhandlungen wird uns nun
Boris Palatnik berichten, an den ich nun abgebe.
Köln, den 3.11.09
Für den Vorstand
Brigitte Gensch
Verhandlungen und
Möglichkeiten
Es war geplant, eine Tagesstätte für Demenzkranken
in Lotoschino (Russland) auf der Basis und im Rahmeneines Krankenhauses
einzurichten.
Nach zwei persönlichen Treffen mit Frau Vodovina,
der Vorsitzenden des Komitees für Gesundheit der Bezirksregierung Lotoschino ist
es jetzt folgendes geklärt:
·
Sie interessieren sich für eine
Kooperation, z.B. in Form von Seminararbeit (FB-Veranstaltungen zu Demenz,
was kann man tun außer medikamentöser Behandlung, worin besteht der Sinn einer
psychosozialen Begleitung und Arbeit etc
·
Sie sind sicher, dass sie keine
Tagesstätte für Demenzkranken brauchen, sondern mehr spezielle Seminar- und
Ausbildungsangebote für die Ärzte und Pflegekräfte.
·
Das Komitee für Gesundheit der
Bezirksregierung Lotoschino hat zur Zeit keine finanziellen Möglichkeiten, eine
Tagesstätte für Demenzkranken einzurichten.
Es bleibt noch das Interesse bei Studierenden der
medizinischen Fachschule (Dozentin – Svetlana Anikejeva, Mitarbeiterin von
„Sostradanie“), die Seminararbeit vom Mai 09 fortzusetzen (dreitägiges
Seminar, vgl. Jahresbericht). Es wird gefragt nach einem Themenangebot, um
dieses dem Leiter der Fachschule vorzustellen.
Unser Moskauer Partner „Sostradanie“ hat (endlich!)
eine Internet-Seite aufgebaut und eröffnet:
www.sostradanie.org
Boris Palatnik
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