Der in Köln lebende jüdische
Autor Peter Finkelgruen ist nach jahrelangem Streit mit der Berliner
Entschädigungsbehörde in den Hungerstreik getreten. Er werde seinen Protest am
9. November zum Jahrestag der Reichspogromnacht am Berliner Holocaust-Mahnmal
„massiv bekräftigen“, sagte der Schriftsteller am Montag, den 2.11.09..
Der 67-Jährige leidet als Folge
auf seiner Kindheit im Ghetto von Schanghai unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und erlitt 2006 einen Herzinfarkt. Das Amt verweigere ihm – wie vielen hundert
anderen betroffenen NS-Opfern auch – die Kostenübernahme für medizinische
Behandlungen und verstoße damit gegen das Bundesentschädigungsgesetz.
Erst 1974 hatte sich das
Entschädigungsamt in Berlin, das zuständig ist für die Versorgung von Verfolgten
des Nationalsozialismus, zur Zahlung seiner Behandlungskosten bereiterklärt,
sagte der Autor. „Nach einer Klage meinerseits und internationalem Druck“, Mitte
der 1990er Jahre, habe das Amt dann aber nur noch einige Medikamente gezahlt,
dann gar nichts mehr.
Mit dem Erfolg der Aktion ist dieser
Vorgang aber nicht ad acta zu legen. Dass es soweit kam ist und bleibt ein
Politikum.
■
Peter
Finkelgruen beendet erfolgreich seinen Hungerstreik -
Presseerklärung und Danksagung
►
■
Hungerstreik:
Exil-Pen protestiert gegen grausame 'Wiedergutmachung'
►
■
Fakten und
Informationen zum Fall Peter Finkelgruen - geboren am 9. März 1942 im Shanghaier
Stadtteil Hongkew dem späteren Getto Shanghai (von Peter Finkelgruen)
►
■
Jüdisch-deutscher
Schriftsteller startet Hungerstreik (von Ulrich W. Sahm)
►
In der
Jahresversammlung unseres Vereins am 7.11. werden wir eine Erklärung zu diesem
Vorgang diskutieren. die - nach Beschlussfassung - auf dieser Seite zu finden
ist.
|